Auf den folgenden Seiten können Sie sich über unsere stationären Angebote sowie über die Behandlungsmöglichkeiten in der Psychologischen Ambulanz informieren.
Gerne stellen wir Ihnen auch unsere Schwerpunkte vor.
Unser Team mit den jeweiligen Tätigkeitsschwerpunkten und Qualifikationen finden Sie hier: Mitglieder des Fachpsychologischen Zentrums.
Auf den Stationen Neurologische Frührehabilitation und Johann II gehören
MSc/Diplom-Psychologen/innen zum Stationsteam, so dass ihre Hilfe von
jedem Patienten in Anspruch genommen werden kann (Liaisondienst).
Auf allen anderen Stationen werden wir vom zuständigen Arzt hinzugezogen
(Konsildienst).
Durch eine Hirnschädigung können das geistige Leistungsvermögen sowie das Verhalten und Fühlen eines Menschen auf vielfältige Weise beeinträchtigt werden. Neuropsychologische Behandlungen helfen Defizite in Orientierung, Aufmerksamkeit und Belastbarkeit zu verringern. Sie fördern die Fähigkeit eines Menschen, Neues zu lernen und zu behalten, Handlungen zu planen und Problemstellungen zu lösen. Diesen Zielen dienen das intensive und spezifische, teils computergestützte Training aller Teilbereiche der geistigen Leistungsfähigkeit sowie kompensatorische und integrative neuropsychologische Ansätze. Im persönlichen Kontakt mit einer speziell ausgebildeten Diplom-Psychologin (Klinische Neuropsychologin) werden hierzu in Einzelkontakten Trainings, Übungen und Gespräche durchgeführt und Strategien erarbeitet.
Darüber hinaus hat die psychotherapeutische Begleitung auch die emotionale Seite der Patienten im Blick, die durch Gefühle der Angst, Niedergeschlagenheit, Unruhe, Unsicherheit oder Gereiztheit geprägt sein kann. Wir unterstützen Patienten bei der Auseinandersetzung mit den Verletzungen und den damit einhergehenden Beschwerden, Einschränkungen sowie bei auftretenden Verhaltensänderungen und in Krisensituationen. Psychologische Einzelgespräche helfen auch den Angehörigen, sich mit der aktuellen Lebenssituation auseinanderzusetzen und persönliche Perspektiven zu entwickeln.
In der Akut-Neurologie und Stroke-Unit kann eine Neuropsychologin
konsiliarisch hinzugezogen werden, um mögliche Defizite der geistigen
Leistungsfähigkeit testdiagnostisch zu erfassen, eine Diagnose zu
stellen und einen Behandlungsweg vorzuschlagen.
Die Nachricht einer Krebserkrankung bringt wohl jeden Menschen aus dem Gleichgewicht und löst in aller Regel Ängste und Sorgen beim Betroffenen aus. In Ergänzung zu der medizinischen Behandlung bieten wir Erkrankten und Angehörigen gezielte psychologisch-psychotherapeutische Unterstützung während ihres stationären Aufenthaltes an. Ziel der psychoonkologischen Hilfestellung ist es, Sie in der Bewältigung Ihrer Krankheit zu unterstützen und Ihnen Wissen und Strategien zu vermitteln, um Ihren Ängsten und Sorgen aktiv begegnen zu können.
Im Rahmen des Liaison-Dienstes steht Ihnen als onkologischem Patienten ein/e
MSc-/Diplom-Psychologe/in zur Verfügung, die/der mit zum Behandlungsteam der Station Johann II gehört.
Zur Ermittlung des psychoonkologischen Gesprächbedarfs setzen wir einen
Kurzfragebogen ein. Sie können uns aber auch direkt über die Station
oder Ihren zuständigen Arzt für ein Gespräch anfordern.
Weitere Infos: Psychoonkologie
Auf allen Station des Brüderkrankenhauses Trier
kann ein/e Neuropsychologe/in konsiliarisch hinzugezogen werden, wenn
ein Patient mentale Veränderungen wahrnimmt oder befürchtet. In einer
neuropsychologischen Untersuchung werden mögliche Defizite der geistigen
Leistungsfähigkeit testdiagnostisch bewertet und Behandlungswege
aufgezeigt.
Im Rahmen Ihrer Behandlung können Beschwerden (z.B. chronische Schmerzen,
Schlafstörungen, Erschöpfung, Verspannungen, Herzrasen, Appetitverlust
oder -zunahme) festgestellt werden, für die sich keine medizinische
Erklärung finden lässt. In diesem Fall können die Ursachen psychosoziale
Belastungen und Konflikte sein, die sich auch körperlich äußern und
eine psychodiagnostische Abklärung oder eine weitergehende
psychotherapeutische Behandlung erfordern.
Auch bei einer vorbestehenden psychischen Erkrankung (z.B. Depression,
Angststörung etc.) unterstützen wir Sie gerne darin, Ihre Belastungen im
Krankenhausalltag zu meistern und professionelle Hilfen für die Zeit
nach Ihrer Entlassung zu finden (Nachsorge).
Unser psychologisches Angebot besteht außerdem, wenn Sie mit psychischen
Veränderungen und Beschwerden (z.B. Depressivität, Ängste, Sorgen)
belastet sind, die als Reaktion auf die Mitteilung einer medizinischen
Diagnose oder auf notwendige Eingriffe auftreten können.
Schließlich stehen wir Ihnen in schwierigen Entscheidungssituationen,
die während Ihrer Krankenhausbehandlung entstehen können, gerne zur
Seite.
Ihr Zugangsweg zu uns ist ein Konsil, das Ihr zuständiger Arzt in Absprache mit Ihnen ausstellt.
Das Fachpsychologische Zentrum ist im Konsil-Dienst außerdem Kooperationspartner von allen onkologischen Zentren im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier:
Gerne stellen wir Ihnen unsere ambulanten Angebote vor.
Ambulante Termine können Sie im Sekretariat des Fachpsychologischen Zentrums unter Tel. 0651/208-2251, per Fax 0651/208-2259 oder E-Mail skrtrt-fchpsychlgschs-zntrmbbtgrppd vereinbaren.
Für Privatpatienten und BG-Patienten bestehen keine Einschränkungen im Behandlungsspektrum.
Im Rahmen der Privatambulanz findet eine umfassende
differenzialdiagnostische Psychodiagnostik und neuropsychologische
Diagnostik statt sowie psychotherapeutische Behandlungen und ambulante
Neuropsychologie bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern.
Wer Opfer oder Zeuge einer aktuellen Gewalttat geworden ist oder als Familienmitglied einen Schockschaden erlitten hat, kann schnelle und kompetente psychologische Soforthilfe in der Psychologischen Ambulanz des Brüderkrankenhauses Trier erhalten.
Voraussetzung für die Leistungen der OEG-Traumaambulanz ist es, dass ein
Antrag auf Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz gestellt und
vom Landesamt positiv entschieden wird.
Als Kooperationspartner der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Psychotherapeutenverfahren stellt das Fachpsychologische Zentrum Menschen, die im Rahmen ihrer Berufstätigkeit erkranken oder verunfallen, schnell psychische Hilfe auf hohem Qualitätsniveau zur Verfügung.
Schwerpunkte der psychologischen Behandlung sind:
Psychologische Psychotherapeuten/ -innen in Ihrer Nähe, die Patienten
ohne neurologische Grunderkrankung betreuen, können Sie über den Praxisfinder der Kassenärztlichen Vereinigung ausfindig machen.
Weitere Informationen zum Thema Ambulante Psychotherapie finden Sie auf der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz.
Neben der allgemeinen psychologisch-psychotherapeutischen Expertise sind
wir in folgenden Themenbereichen und psychotherapeutischen Verfahren
spezialisiert.
Neuropsychologie ist eine Spezialdisziplin der Psychologie.
Sie beschäftigt sich mit Zusammenhängen zwischen seelisch-geistigen
Vorgängen eines Menschen und dem Gehirn, mit den neuronalen Grundlagen
des menschlichen Denkens, Handelns und Erlebens. Sichtbar werden diese
Beziehungen vor allem, wenn das Gehirn durch Krankheit oder Unfall
geschädigt wurde.
Die Neuropsychologie versucht nach Erkrankungen und Schädigungen des
Gehirns die Plastizität des Gehirns, seine Veränderungsfähigkeit optimal
zu nutzen und neues Lernen zu ermöglichen. Sie hat zudem zum Ziel,
Folgen einer Hirnschädigung zu kompensieren und Betroffene zu befähigen,
ihr Leben neu zu gestalten.
Am Anfang einer neuropsychologischen Behandlung steht eine differenzierte und umfassende Diagnostik. Sie umfasst eine ausführliche Exploration der Krankengeschichte, der aktuellen Beschwerden sowie der Lebenssituation; dabei sind Informationen über das bisherige Leben wichtig, um die lebenspraktischen Auswirkungen der Störungen abschätzen zu können. Ein nächster Schritt der neuropsychologischen Untersuchung ist die standardisierte Testdiagnostik. Um herauszufinden, wie eine Störung zustande kommt, muss versucht werden, die einzelnen Fähigkeiten des Gehirns zu untersuchen. Aufmerksamkeit, Lern- und Behaltensleistung, Sprachverständnis und -produktion, räumliche Wahrnehmung und schlussfolgerndes Denken sind wichtige Teilbereiche der geistigen Leistungsfähigkeit, die getrennt voneinander mit normierten Testverfahren erfasst werden können. Dabei kommen standardisierte computergestützte sowie Papier- und Bleistiftverfahren zum Einsatz. Durch den Vergleich der Testergebnisse eines einzelnen Menschen mit den Werten einer Normgruppe kann beurteilt werden, ob und wie stark bestimmte Leistungsbereiche beeinträchtigt sind. Die Zusammenschau aller diagnostischen Informationen macht es zudem möglich, Beschwerden ätiologisch einzuordnen und einen Behandlungsansatz zu entwickeln. Dies ist besonders wichtig bei unklaren Beschwerdebildern.
Die neuropsychologische Therapie hat zum Ziel, dass ein Mensch nach einer Hirnschädigung wieder ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen kann. Hochfrequente Trainings dienen dazu, die frühere Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. Dabei können Grenzen der Restitution deutlich werden. Durch die Vermittlung von Strategien oder die veränderte Gestaltung von Alltagsabläufen und Umweltbedingungen können vorhandene Defizite kompensiert oder in ihrer Wirkung verringert werden. Hierzu ist es notwendig und wichtig, gemeinsam mit dem Patienten individuelle und an die aktuelle Lebenssituation angepasste Wege zu entwickeln und umzusetzen.
Eine Schädigung des Gehirns ist für viele
Menschen zunächst ein Schock. Auch langfristig sind bei einer
hirnschädigenden Erkrankung viele seelische Belastungen
zu verkraften. Immer wieder hadern Betroffene mit dem Schicksal, sind
frustriert über zu langsame Fortschritte, erleben den Verlust von
beruflicher Anerkennung und privaten Freundschaften. Neuropsychologie
beinhaltet daher die Arbeit mit "Kopf und Herz": Funktionstraining,
Strategieerwerb und Krankheitsverarbeitung. Die
seelische Auseinandersetzung mit bleibenden Veränderungen und
Einschränkungen ist ein wichtiges Thema der Behandlung und
Voraussetzung, um neue Lebenswege zu finden. In der
psychotherapeutischen Behandlung berücksichtigt sie, dass Betroffene
aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr auf gleiche Weise ansprechbar und
belastbar sind wie zuvor, dass Aufmerksamkeitsdefizite, Vergesslichkeit
oder Verhaltensveränderungen auch den psychotherapeutischen Kontakt
beeinflussen und daher berücksichtigt werden müssen.
Das Zertifikat
Neuropsychologische Psychotherapie der Landespsychotherapeutenkammer
Rheinland-Pfalz oder das Zertifikat Klinische Neuropsychologie der
Gesellschaft für Neuropsychologie steht am Abschluss einer
qualitätsüberprüften Weiterbildung. Diese kann von Diplom/MSc-Psychologen
nach Abschluss ihres Studiums aufgenommen werden. Kernstück dieser
Weiterbildung ist die dreijährige angeleitete klinische Tätigkeit in
einer anerkannten Einrichtung (verkürzt auf 2 Jahre bei Approbation).
Ausführliche praktische Erfahrungen, vertieftes Wissen über zerebrale
Erkrankungen, ihre Folgen, ihre Diagnostik und ihre Behandlung sowie
Kenntnisse in verschiedenen Nachbargebieten werden in einer mündlichen
Prüfung am Ende der Aus- und Weiterbildung noch einmal dargelegt.
Patienten mit Krebserkrankungen erleben einschneidende Lebensveränderungen und Belastungen. Die vielfältigen Belastungen reichen von psychischen und körperlichen Problemen (wie Schmerzen, Funktionsstörungen) bis zu familiären, sozialen, beruflichen und finanziellen Sorgen. Krankenhausaufenthalte mit Therapieerfolgen aber leider auch möglichen Misserfolgen und Komplikationen werden für den Patienten zum Alltag.
Die psychoonkologische Begleitung hilft Betroffenen im Umgang mit dieser Erkrankung und ihren psychischen Folgen.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, psychoonkologische Hilfe zu erhalten:
Betroffene oder deren Angehörige können selbst psychologische Hilfe anfordern, Ärzte oder Pflegekräfte können ebenfalls einen psychologischen Kontakt anregen.
Wer eine psychoonkologische Unterstützung wünscht, wird zunächst in einem psychoonkologischen Anamnesegespräch auf die aktuelle Befindlichkeit und den konkreten Betreuungsbedarf hin untersucht.
Zusätzlich können psychometrische Erhebungsverfahren (Skalen
und Fragebögen zur Erfassung von körperlichen und psychischen Symptomen
bei Krebserkrankung) sowie eine umfangreiche Verhaltens- und
funktionale Bedingungsanalyse zur weiteren psychodiagnostischen Beurteilung durchgeführt werden.
Die plötzliche Konfrontation mit lebensbedrohlichen Ereignissen kann Betroffene wie auch Beobachter in einen Schockzustand versetzen und sie psychisch traumatisieren. Beispiel für solche Ereignisse sind schwere Unfälle, das Erleben von körperlicher oder sexueller Gewalt, Verlusterfahrungen durch den plötzlichen Tod eines Angehörigen oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung.
Psychische Traumatisierung kann sich u.a. in Form von akuten Belastungsreaktionen oder Posttraumatischen Belastungsstörungen äußern. Bei den Betroffenen treten dann Gefühle von Verzweiflung, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein und Ohnmacht auf. Es kommt zu Symptomen, die eine erzwungene Nähe zum Trauma herstellen, wie zum Beispiel belastende Gedanken, Erinnerungen und Albträume (Intrusionen). Viele Betroffene ziehen sich nach einer psychischen Traumatisierung sozial stark zurück und verlieren ihr Interesse an der Umwelt, sie vermeiden alles, was Erinnerungen an die traumatische Situation hervorruft (Vermeidung). Es kann zu ausgeprägter Nervosität, Konzentrationsschwäche, Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen (Hyperarousal) kommen, aber auch zu einer emotionalen Abstumpfung und Gleichgültigkeit. Als Folge einer Traumatisierung können sich Angststörungen, Depressionen sowie Schmerz- und andere Körpermissempfindungen entwickeln, die für die Betroffenen oft unerklärlich und unkontrollierbar auftreten.
Die psychotraumatherapeutische Behandlung umfasst nach einer differenzierten Traumaanamnese - zum Teil unter Verwendung von spezifischen Fragebögen - die Durchführung von imaginativen Verfahren zur psychischen Stabilisierung, Kontrolle
von Intrusionen und Minderung des Hyperarousals. Wenn eine bewusste Kontrolle
belastender Symptome gelingt, kann eine Auseinandersetzung mit der
traumatischen Situation angeschlossen werden, die eine Verarbeitung und Integration der
belastenden Erfahrungen zum Ziel hat. Die aktuellen traumaspezifischen
Behandlungsansätze, deren Effektivität wissenschaftlich gut belegt ist,
sind EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und kognitive Verhaltenstherapie.