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31.03.2022

Mobil mit neuem Gelenk

Jahrelang litt Wilma Kleinhanß unter dem zunehmenden Verschleiß ihres Hüftgelenks. Sie wollte sich ein künstliches Gelenk einsetzen lassen, zögerte die Operation aber ihrem Hund zuliebe hinaus. Nach dessen Tod wandte sie sich an die Orthopädie im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Heute ist sie wieder guten Mutes: Mit dem neuen Hüftgelenk traut sie sich sogar zu, wieder einen Hund zu halten.

Ich kann kaum fassen, wie gut es mir heute geht!“, sagt Wilma Kleinhanß mit spürbarer Lebensfreude in der Stimme. Gut zwei Monate ist es her, dass die 73-Jährige aus Bad Friedrichshall bei Heilbronn eine „neue Hüfte“bekommen hat. Schon lange hatten sie starke Schmerzen beim Gehen geplagt, irgendwann spürte sie die Hüftarthrose auch im Sitzen und sogar im Liegen. 

Durch die Schonhaltung kamen auch noch Rückenschmerzen hinzu: „Zuletzt konnte ich kaum mehr als ein paar Hundert Meter gehen. Das war wirklich ganz schlimm, zumal ich einen Hund hatte, mit dem ich jeden Tag spazieren gehen musste.“ Auf Empfehlung von Verwandten aus Tauberfranken wandte sie sich an das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Dort empfing sie Professor Dr. Christoph Eingartner: „Frau Kleinhanß ist in einem typischen Alter für eine Hüftprothese“, erklärt der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Caritas-Krankenhaus. Alle Gelenke unterliegen einem gewissen Verschleiß. Besonders häufig sind Hüft- und Kniegelenke betroffen, weil sie am stärksten belastet werden. „Dass die Gelenke irgendwann schmerzen, ist gewissermaßen der Preis fürs Älterwerden“, sagt Eingartner. „Das Gute ist: Wir müssen das nicht einfach hinnehmen.“

Professor Dr. Eingartner nimmt sich viel Zeit für die Aufklärung vor der Operation. Jede OP wird individuell geplant.

Den Zeitpunkt selbst bestimmen

Es gibt eine Reihe konservativer Maßnahmen wie medikamentöse Schmerztherapie oder Physiotherapie. Wenn diese aber keine befriedigenden Ergebnisse bringen, können dauerhaft geschädigte Gelenke gegen Gelenksprothesen, sogenannte Endoprothesen, erfolgreich ausgetauscht werden. Damit sind zwar gewisse Risiken verbunden, über die die Patienten eingehend aufgeklärt werden. Dem steht aber bei Erfolg ein riesiger Gewinn an Lebensqualität gegenüber. Und statistisch gehören Endoprothesen-Operationen zu den erfolgreichsten chirurgischen Eingriffen überhaupt. „Der Einsatz eines künstlichen Gelenks ist eine hoch standardisierte Operation mit klar definierten Prozessen und hat sich über viele Jahrzehnte bewährt“, erläutert Eingartner. „Dabei entscheidet letztlich der Patient selbst über den Zeitpunkt des Eingriffs. Der ist dann gekommen, wenn die persönliche Lebensqualität durch die Schmerzen so stark eingeschränkt ist, dass der Alltag erheblich darunter leidet.“ 

So war es auch bei Wilma Kleinhanß: Eigentlich hatte sie schon viel früher über eine Hüftoperation nachgedacht. Allerdings hielt sie ausgerechnet ihr Hund davon ab, erzählt die alleinstehende Rentnerin: „Merlin war einfach zu alt, um ihn für die Zeit der Reha in Betreuung zu geben.“ Im Sommer starb der treue Begleiter: „Da war ich natürlich sehr traurig, andererseits konnte ich mich endlich operieren lassen.“

Bei der Operation werden keine Muskeln durchtrennt.So können die Patienten schon wenige Stunden nach dem Eingriff aufstehen.

Exzellente Ergebnisse

Nach einer ausführlichen Aufklärungüber die Risiken der Operation entschied sie sich für die Hüftprothese. Im Caritas-Krankenhaus fühlte sie sich in besten Händen, sagt sie: „Am Anfang war ich wirklich sehr nervös, aber Dr. Eingartner hat mir alles gut erklärt. Das hat mir meine Angst genommen.“

Jede Operation wird individuell geplant, dabei kann das eingespielte Ärzteteam auf viel Erfahrung und Wissen zurückgreifen. Das Einsetzen einer Gelenksprothese ist ein Routineeingriff, pro Jahr werden im Caritas-Krankenhaus etwa 600 künstliche Hüft- und Kniegelenke eingesetzt. Dabei ist der gesamte Ablauf von der Sprechstunde über die OPVorbereitung bis zur Operation und der anschließenden Versorgung durch Pflege und Physiotherapie genau geregelt, sodass für jeden Patienten dieselben hohen Standards gelten und garantiert sind. Bei jedem Eingriff ist einer der vier Hauptoperateure der Station als verantwortlicher Arzt dabei – mit einem Ergebnis, das den Chefarzt stolz macht: „Wer hier eine Endoprothese erhält, muss nur halb so oft wegen postoperativer Komplikationen erneut operiert werden wie im Bundesdurchschnitt“, sagt Chefarzt Eingartner.„Das zeigen die Daten des Endoprothesenregisters Deutschland.“ Für die hohe Qualität der Behandlung und Abläufe wird die Klinik außerdem regelmäßig überprüft und als EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung zertifiziert. Auch der Wissenschaftliche Dienst der AOK, die sogenannte „weiße Liste“, bestätigt seit Jahren die sehr guten Behandlungsergebnisse nach Gelenkoperationen.

Eine Physiotherapeutin hilft Wilma Kleinhanß bei den ersten Schrittten.

Am OP-Tag wieder auf den Beinen

Das Erfolgsrezept besteht aus mehreren Faktoren. Neben dem großen Erfahrungsschatz ist es die über Jahre perfektionierte Operationstechnik: Hüftgelenke werden in Bad Mergentheim über den sogenannten „ALAMIS-Zugang“ operiert. Bei anderen minimalinvasiven Techniken werden kleine Muskeln durchtrennt, die heilen müssen, bevor eine volle Belastung möglich wird. Beim „antero-lateralen minimalinvasiven Zugang“ genügt dem Operateur ein acht bis zwölf Zentimeter langer Eröffnungsschnitt.

„Wir operieren zwischen den Muskelsträngen hindurch“, erklärt Eingartner. Und das habe einen doppelten Nutzen:„Erstens gilt: Je weniger Gewebe zerstört wird, desto besser. Zweitens können Operierte bereits Stunden nach dem Eingriff wieder aufstehen und die Hüfte belasten.“Das ist ein riesiger Vorteil, weil sich unbenutzte Muskeln sehr schnell zurückbilden. Und gerade in höherem Alter dauert es lange, sie wieder aufzubauen. 

Lange hat Wilma Kleinhanß gezögert, sich operieren zu lassen. Heute ist sie überglücklich mit ihrem neuen Gelenk.

Damit es mit der schnellen Mobilisierung klappt, erhalten Patienten eine Lokalanästhesie, die 24 Stunden lang Schmerzen im Operationsgebiet verhindert. Außerdem zeigen Physiotherapeuten Patienten bereits am Tag vor dem Eingriff, wie sie danach sicher mit Gehhilfen aufstehen. Und nach der Operation kommen die Physiotherapeuten noch am selben Tag direkt ans Krankenbett und helfen bei den ersten Schritten mit dem neuen Gelenk. „Nach einigen Tagen ist unseren Patienten in der Regel so langweilig, dass sie schleunigst nach Hause wollen beziehungsweise in die Rehaklinik“, sagt Eingartner. Genau so war es auch bei Wilma Kleihanß. Fünf Tage nach der Hüftoperation wurde sie in die dreiwöchige Reha in den Kliniken Dr. Vötisch in Bad Mergentheim entlassen. Dort lernte sie, ihr Gangbild weiter zu verbessern und die Gehstrecken täglich zu vergrößern.

Zurück ins alte Leben

Mittlerweile braucht sie keine Gehhilfen mehr. Und dank ambulanter Physiotherapie funktioniert auch das richtige, aufrechte Gehen immer besser. In jedem Fall, sagt Kleinhanß, sei sie hoch motiviert, wieder richtig fit zu werden, denn sie hat ein klares Ziel vor Augen: „Nach dem Tod von Merlin habe ich daran gezweifelt, dass ich in meinem Alter noch den Bedürfnissen eines Hundes gerecht werden könnte. Aber jetzt – mit der neuen Hüfte – bin ich mir sicher, dass ich das gut schaffe.“

Umgesehen hat sie sich bereits: Ein Spitz soll es sein. Ein Zuchtbetrieb in der Nähe erwartet einen Wurf. Schon bald könnte der Vierbeiner bei ihr einziehen, hofft Kleinhanß: „Dann kommt endlich wieder Leben in die Bude!“

Text: Joris Hielscher | Fotos: André Loessel

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