Allein im Jahr 2008 waren weltweit 347 Millionen Menschen von Diabetes betroffen.
Im Jahr 2012 verursachte die Erkrankung global 1,5 Millionen Todesfälle, 80 Prozent davon in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.In Deutschland leiden zehn
Prozent der Menschen unter der Zuckerkrankheit, viele auch unter den
Folgeerkrankungen wie dem gefürchteten Diabetischen Fuß.
Das Diabetes-Zentrum im
Gemeinschaftskrankenhaus (Haus St. Petrus) mit der renommierten Fuß-Ambulanz,
einem DiaExpert Kompetenz-Center und einem orthopädischen Schuhgeschäft bietet
den Patienten eine Therapie als Teamleistung unter einem Dach. Das Diabetes- Zentrum ist eng mit den
Krankenhaus-Abteilungen vernetzt und auf die Anforderungen der Patienten
abgestimmt: "Sie schätzen den separaten ebenerdigen Zugang und die ruhige
Atmosphäre", freut sich Dr. Markus Menzen, Chefarzt der Inneren Abteilung und
Leiters des Zentrums.
Dr. Menzen nimmt sich für die Gespräche mit seinen
Patienten viel Zeit, denn oft sind es Menschen mit komplexerem Krankheitsbild
oder Medikamentenunverträglichkeiten. Jeder Patient wird dann über die weitere Behandlung und die angepasste
Lebensführung beraten. Unterstützung erhalten die Diabetesberaterinnen durch die angeschlossene DiaExpert Spezialhandlung,
die einen firmenneutralen Überblick über Produkte für Diabetiker sowie
Info-Material, Veranstaltungen und Seminare bietet.
Kurze Wege haben die
Patienten auch für die orthopädische Schuhversorgung im Sanitätshaus Rahm gleich nebenan mit kompletter
Werkstatt, so dass Schuhzurichtungen direkt erfolgen können. In der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms genießt das
Haus einen internationalen
Ruf. Diese Folgeerkrankung ist deshalb so gefürchtet, weil mehr als die Hälfte
der etwa 300 000 Menschen, die jährlich in Deutschland daran erkranken, sich
innerhalb von vier Jahren einer Amputation unterziehen müssen.
Bei Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom,
deren Nerven geschädigt sind (Neuropathie), kann schon ein Steinchen im Schuh
zu einer problematischen Wunde führen, da ein Fremdkörper ebenso wenig
wahrgenommen wird wie der Schmerz. "Der neuropathische Fuß schweigt, also
schweigt auch der Patient", ist
eine häufige Erfahrung. Die unbemerkten Wunden entzünden sich leicht und
heilen aufgrund von Durchblutungsstörungen nur schlecht, so dass ohne
fachgerechte Behandlung das Absterben des Gewebes und die Amputation drohen. Dabei müsste dies vielfach nicht sein, wenn typische Fehler bei der Diagnostik
und Behandlung vermieden würden. Deshalb ist für Dr. Menzen die enge Abstimmung mit den niedergelassenen
Diabetologen und den betreuenden Hausärzten sehr wichtig.
Diabetiker sollten ihre Füße immer gut im Auge behalten. Ist es aber doch zu einer behandlungsbedürftigen Wunde gekommen, ist die Diabetologische Fußambulanz die richtige Adresse: Wichtig für die oft gehbehinderten Patienten: der ebenerdige Zugang und die behindertengerechte Ausstattung. Das Diabetes-Zentrum bietet eine Therapie als Teamleistung, im Zusammenspiel verschiedener Fachrichtungen, Berufsgruppen und Versorgungsebenen: Eine behandlungsbedürftige Wunde wird von der erfahrenen Krankenschwester und Wundexpertin Sr. Kirsten Schade gesäubert, bevor sie von Dr. Menzen untersucht und behandelt wird: Um die Heilung zu befördern, entfernt er entzündetes und abgestorbenes Gewebe. Besteht der Verdacht einer Durchblutungsstörung, schließt sich eine Ultraschalluntersuchung der Becken- und Beingefäße an. Liegen arterielle Verschlüsse vor, wird der Patient in der Interventionellen Radiologie oder der Gefäßchirurgie weiter behandelt.
Auch nach der Entlassung bleibt die
Fußambulanz eine wichtige Anlaufstelle. Über Gefäßprobleme hinaus werden hier
in Kooperation mit den Schmerztherapeuten Diabetes-Patienten behandelt, die
unter einer schmerzhaften Neuropathie leiden, zusammen mit den Orthopäden
werden komplexe Fußdeformitäten therapiert.
Ein Beitrag zum Nachhören über die Volkskrankheit Diabetes mit häufigen Fragen zu dessen Ursachen, Formen und Behandlungsmöglichkeiten aus dem Deutschlandfunk vom 02.03.2021 finden sie hier.