17.06.2021
Sie bringt um den Schlaf und führt nicht selten dazu, dass sich die Betroffenen aus dem sozialen Leben zurückzuziehen: Millionen Menschen leiden hierzulande an Harn- oder Stuhlinkontinenz. Anlässlich der diesjährigen Welt-Kontinenz-Woche vom 21. bis 27. Juni appellieren Ärztinnen und Ärzte des Moselzentrums für Kontinenz (MZK), bei unfreiwilligem Urin- oder Stuhlverlust frühzeitig medizinischen Rat einzuholen.
Ursachen und Ausprägungen einer Inkontinenz können sehr unterschiedlich sein, doch gemein ist ihnen, dass sie die Lebensqualität der Betroffenen spürbar beeinträchtigen können. Dabei kann den meisten Patienten wirksam geholfen werden, erklärt Dr. med. Silvia Salm, Oberärztin der Abteilung für Urologie und Kinderurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier und Zentrumsleiterin des Moselzentrums für Kontinenz MZK).
Alter allein ist noch kein hinreichender Grund für das Entstehen einer Inkontinenz. Befinden sich die meisten Patienten im Seniorenalter, so sind doch auch junge Menschen von Inkontinenz betroffen. „Viele Frauen haben infolge einer Schwangerschaft und Geburt mit Urinverlust zu kämpfen“, berichtet Dr. med. Marion Klieden, Leitende Oberärztin der Gynäkologie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen. Auch MS- oder Querschnittspatienten leiden häufig unter Inkontinenz.
Doch obschon Millionen Menschen betroffen sind, suchen viele erst spät ärztlichen Rat auf, wissen die beiden Medizinerinnen aus langjähriger Erfahrung. Die Sprachlosigkeit in Sachen Inkontinenz zu überwinden war und ist eines der Ziele des Moselzentrums für Kontinenz. Vor 15 Jahren gegründet und seit 13 Jahren durch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft zertifiziert, bündelt das Zentrum Erfahrung und Expertise von sechs medizinischen Fachabteilungen sowie der Abteilungen für Physiotherapie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier und des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen Ehrang.
Vielen Betroffenen kann heute geholfen werden, doch steht und fällt der Erfolg einer Therapie auch mit der Bereitschaft der Patienten, ihren Anteil zur Behandlung beizutragen, betonen Dr. Salm und Dr. Klieden. So kann sich schon eine geringe Gewichtsreduktion positiv auswirken, geben die Expertinnen zu bedenken und appellieren anlässlich der diesjährigen Welt-Kontinenz-Woche, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen. Desto früher die Diagnose gestellt wird, desto besser lässt sich meist helfen. Drüber sprechen ist somit der erste Schritt zu mehr Lebensqualität.
Im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche informieren das Brüderkrankenhaus Trier und das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier auf ihren Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram in kurzen Videoclips über das Moselzentrum für Kontinenz.